Grundlagen der Hausdämmung

Alles was Sie über Wärmeschutz und Energieeffizienz wissen müssen - von den physikalischen Grundlagen bis zur praktischen Umsetzung.

Moderne Hausdämmung Grundlagen Diagramm

Die 7 wichtigsten Grundregeln der Hausdämmung

Basiswissen für optimale Wärmedämmung und maximale Energieeffizienz

1. Lückenlose Dämmung

Wärmebrücken sind der größte Feind einer guten Dämmung. Auch kleine Lücken reduzieren die Wirkung um bis zu 30%. Achten Sie auf durchgehende Dämmschichten ohne Unterbrechungen.

  • U-Wert von < 0,25 W/(m²K) für Außenwände
  • U-Wert von < 0,20 W/(m²K) für das Dach
  • Keine thermalen Brücken zwischen gedämmten Bereichen

2. Diffusion und Feuchteschutz

Feuchtigkeit in der Konstruktion zerstört die Dämmung. Planen Sie einen dampfdurchlässigen Aufbau von innen nach außen mit entsprechenden Schutzschichten.

  • Dampfbremse auf der warmen Seite der Dämmung
  • Winddichtung auf der Außenseite
  • Ausreichende Hinterlüftung bei Fassaden

3. Optimale Dämmstärke

Zu wenig Dämmung ist unwirtschaftlich, zu viel bringt nur geringe zusätzliche Einsparungen. Die ideale Dicke liegt zwischen 12-20 cm je nach Material und Anwendung.

  • Mindestens 12 cm Dämmstärke für Außenwände
  • 20-30 cm für Dachdämmung
  • Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit

4. Luftdichtheit der Gebäudehülle

Undichte Stellen führen zu unkontrolliertem Luftaustausch und Feuchteschäden. Eine kontinuierliche Luftdichtungsebene ist essentiell für optimale Ergebnisse.

  • n50-Wert unter 1,5 h⁻¹ bei Neubauten
  • n50-Wert unter 3,0 h⁻¹ bei Altbauten
  • Luftdichte Verklebung aller Anschlüsse

5. Planung der Sanierungsschritte

Eine systematische Herangehensweise spart Zeit und Geld. Beginnen Sie mit der größten Schwachstelle und arbeiten Sie sich durch alle Bauteile.

  • Energieberatung als erster Schritt
  • Priorisierung nach Aufwand und Nutzen
  • Koordination der Gewerke

6. Qualitätssicherung

Professionelle Ausführung entscheidet über den Erfolg. Lassen Sie Arbeiten von Fachbetrieben durchführen und überprüfen Sie die Ergebnisse.

  • Fachbetriebe mit entsprechender Qualifikation
  • Kontrolle der Arbeiten nach jedem Schritt
  • Qualitätsnachweis durch Messungen

7. Wirtschaftlichkeit und Förderung

Moderne Dämmung amortisiert sich durch Energieeinsparungen. Nutzen Sie staatliche Förderprogramme für eine optimale Kosten-Nutzen-Bilanz.

  • Amortisationszeit unter 20 Jahren
  • KfW-Förderung bis zu 50%
  • Steuerliche Abschreibungen nutzen

Physikalische Grundlagen

Verstehen Sie die Wärmeübertragung für optimale Dämmplanung

Wärmeleitung

Wärmeleitung Diagramm

Wärme fließt automatisch von warmen zu kalten Bereichen. Der Wärmestrom wird durch die Dämmstärke und das Material bestimmt.

Q = U × A × ΔT U = Wärmedurchgangskoeffizient
A = Fläche
ΔT = Temperaturdifferenz

Konvektion

Konvektion Wärmebild

Bewegte Luft transportiert Wärmeenergie. Durch Undichtigkeiten entstehen unkontrollierte Luftströme, die zu Energieverlusten führen.

Vermeidung durch:

  • Luftdichte Verklebung
  • Kontinuierliche Dämmung
  • Fachgerechte Fugenausbildung

Strahlung

Wärmestrahlung

Wärme wird durch elektromagnetische Strahlung übertragen. Reflexionsschichten können diese Strahlung reduzieren.

Reflektierende Materialien:

  • Aluminium-Folien
  • Strukturierte Oberflächen
  • Low-E Beschichtungen

U-Werte im Vergleich

Optimale Wärmedurchgangskoeffizienten für verschiedene Bauteile

Bauteil
Unsaniert
Standard
KfW 55
Passivhaus
Außenwand
1,5 - 2,5
0,25
0,20
0,15
Steildach
1,0 - 1,5
0,20
0,15
0,10
Flachdach
0,8 - 1,2
0,20
0,15
0,10
Kellerdecke
0,8 - 1,5
0,35
0,25
0,20
Fußboden
0,5 - 1,0
0,35
0,25
0,20
Fenster
2,8 - 4,0
1,3
1,0
0,8
Exzellent U ≤ 0,15 W/(m²K)
Gut U ≤ 0,25 W/(m²K)
Standard U ≤ 0,40 W/(m²K)
Sanierungsbedürftig U > 0,40 W/(m²K)

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